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Raiffeisen-Land und HAITI – 5.Teil

Im 3. Teil habe ich über die Kinderkrankenschwester Heike Needham (geboren im Landkreis Altenkirchen) berichtet. Sie hat 5 Jahre mit großem Engagement auf HAITI gearbeitet (2000 – 2005) und war jetzt für etwa 2 Wochen wieder dort, um einen kleinen Hilfe-Beitrag zu leisten.
In einem langen, ausführlichen Bericht schreibt sie über die heutigen Zustände und ihre tiefen persönlichen Eindrücke.

Sie schreibt unter anderem:

210.000 Tote – eine unglaublich hohe Zahl.

Doch wenn man auf Haiti ist, die Sprache spricht – Kreolisch – und sich mit den Menschen unterhält, ist es viel mehr als eine Zahl.
Ich habe so viele meiner ehemaligen Kollegen und Freunde wieder getroffen, so viele sind abgemagert und das nicht aus Mangel an Nahrung sondern aus Trauer.

Da ist Miss Maryse, Krankenschwester; ein Jahr haben wir zusammen im Waisendorf gearbeitet. Sie hat ihre beiden Schwestern verloren. Sie erzählte mir, daß sie und ihre ältere Schwester immer zusammengelegt haben, damit die Jüngste zur Universität gehen kann.

Miss Fenia hat letzten August geheiratet. Seit dem Erdbeben gilt ihr Mann als vermisst.

Romain, NPH Mitarbeiter und Ehemann von Finesse, die in Kay Christine für Gena arbeitet.
Ein ausgesprochen freundlicher, offener Mann, gebrochen durch den Tod seines Bruders.

Joseph Ferdinand, eines unserer ehemaligen Waisendorfkinder, der alle seine Brüder verloren hat.

Miss Oge, so viele Dienste hatten wir zusammen und nach der Arbeit nahmen Gerry und ich sie im Auto mit, da wir in der gleichen Gegend wohnten. Sie starb in den Trümmern ihres Hauses.

Dann ist da dieser Vater, der weinend aus dem Krankenzimmer kommt, in dem gerade seine Tochter verstorben war. Absolut untröstlich setzt er sich auf den Boden und weint und weint. Im Erdbeben verstarb seine Frau und es war, als sei mit seiner Tochter das letzte Fünkchen Hoffnung in ihm verstorben. Er hat einfach alles verloren.

Eine verletzte Frau, Patientin in unserem Krankenhaus; drei Wochen nach dem Beben sitzt sie weinend auf ihrem Feldbett. Auf die Frage, ob sie Schmerzen hat antwortet ihr Ehemann:
Nein, sie weint um ihren siebenjährigen Sohn,ihr einziges Kind, das im Beben umkam.

Es gibt auch indirekte Auswirkungen des Bebens.
Mich beschäftigt immer noch diese Situation:
Ein zweijähriges Mädchen mit angeborenem Herzfehler hat die Chance in den USA operiert zu werden. NPH hat schon viele solcher OPs organisiert und ich habe 2001 auch ein Kind nach New York begleitet. Das Problem ist, daß die Eltern kein Visum für die USA bekommen und darum reisen die kleinen Patienten mit Volontären.
Als ich das der Mutter erklärte entschied sie, daß sie es vorziehe ihr Kind in ihren Armen sterben zu lassen, als sich für vier Wochen von ihm zu trennen.
Diese Mutter war so froh, daß ihre Tochter das Beben überlebt hatte, so dass es ihr unmöglich war, das Kind einem Fremden anzuvertrauen.
Ich versuchte vergeblich sie zu überzeugen. Nach einer guten Stunde Austausch mit ihrer Familie verließ sie das Krankenhaus.

Seit meiner Rückkehr werde ich immer wieder gefragt:
Wo hast du geschlafen? Was habt ihr gegessen? ......

.......

Bei meiner Abreise war ich ausgefüllt von Liebe und Verbundenheit zu diesem Land und seinen Menschen.
Die Kontakte zu unseren Freunden werden weiterbestehen und wir werden sie nach unseren Möglichkeiten weiter unterstützen.
Ich danke Euch allen für Eure Spenden.

Egal, ob an NPH, eine andere Organisation oder durch mich direkt an die Menschen in Port-au-Prince.

KREOLISCH: Ayiti Cherie, se w ba’m lavi, meme si mwen kite’w yon jou m’ap retoune nan pye’w

Haiti Cherie, du gibst mir das Leben, selbst wenn ich Dich verlasse, so kehre ich doch eines Tages zu Dir zurück.

Lesen Sie den ganzen Bericht! (PDF, ) schreibt.

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