Heilige indische Kühe in Andorra (Pyrenäen)?
Geschrieben am 19 Oktober 2010, 21:57 Uhr von Wolfgang Heinrich
Wer mit dem Auto von Frankreich kommend nach Andorra fährt, erlebt dort in der ersten größeren Ortschaft (Pas de la Cala) einen Kreisverkehr der besonderen Art.
In Deutschland und in vielen anderen Ländern dieser Erde werden die Kreisinseln meist leicht erhöht angelegt und als Beitrag zum Stadt- bzw. Landschaftsbild und um eine bessere Erkennbarkeit zu erzielen gartenarchitektonisch oder künstlerisch gestaltet. (Sehen Sie Beispiele dafür bei WIKIPEDIA.)
So auch in Pas de la Cala / Andorra. Hier hat man auch ein sehr schön gestaltetes Baum-, Sträucher-, Rasen und Blumenfeld angelegt. ABER: regelmäßig an Wochenenden darf eine große Rinderherde mit Mitgliedern aller Altersklassen auf der Kreisinsel lagern und das Gras und die Blumen abfressen.
Kreisinsel in Pas de la Cala / Andorra a>
Wenn den Tieren der Sinn nach einem Spaziergang steht, haben die Autofahrer – wie in Indien?! – eine erhöhte „Sorgfaltspflicht“ und meistens ein „Stau-Problem“. Die Tiere sind mit ausgeprägter stoischer Ruhe ausgestattet, wenn sie ihren gemütlichen Spaziergang rund um die Kreisinsel antreten.
Pyrenäen-Kühe beim Spaziergang in Pas de la Cala / Andorra a>
Es bilden sich lange Autoschlangen meist französischer Bürger, die derartige „Hindernisse“ aber gelassen akzeptieren, da sie am Ort in einer ganzen Kette großer Supermärkte sehr günstig einkaufen und preiswerten Sprit tanken.
Pyrenäen-Kühe beim Spaziergang in Pas de la Cala / Andorra a>
Übrigens: In der Schweiz und in Österreich, aber auch bei uns gibt es immer wieder “Plastik-Kühe” im Garten oder als Werbeträger in der Nähe von Geschäften zu sehen. Darum wunderte sich meine Frau anfangs nur darüber, dass diese Kühe offenbar auch einen elektrisch bewegten Schwanz hatten, aber sich als “Deko-Tiere” auf dem Rondell sehr originell und völlig ruhig präsentierten. Erst als sie die Kühe auf der Strasse laufen sah, realisierte sie die lebendigen “andorranischen Milchlieferanten”.