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Ein Präsident aus Indien besuchte Hamm an der Sieg

Nach einem Bericht in der Rhein-Zeitung vom 22. November 2007 war der Präsident einer indischen Genossenschafts-Vereinigung als Repräsentant von 230 Millionen Indern zu Besuch im Raiffeisenhaus in Hamm, zum Mittagessen im Hotel “Auermühle” und abschließend in der Raiffeisen-Begegnungsstätte in Weyerbusch.
Er sei im Anschluß an einen internationalen Kongreß in Luxemburg auf Veranlassung/Einladung der Internationalen Raiffeisen-Union in Bonn an den Geburtsort von Friedrich-Wilhelm Raiffeisen eingeladen gewesen. Die „Bonner“ hatten ihm eine englisch sprechende Sekretärin zur Seite gestellt.
Von einem Teilnehmer beim Besuchstermin in Hamm /Sieg habe ich mir glaubwürdig versichern lassen, wie irritierend die Begleitumstände gewesen sein sollen. Doch auf kleinliche Einzelheiten kommt es dabei nicht an, ein Skandal per se ist der gesamte Vorgang!
Da wird eine Einladung ausgesprochen, angenommen und kurzfristig dem Tourismus-Ansprechpartner der Verbandsgemeinde Hamm übermittelt. Dieser gibt pflichtgemäß seine Info weiter. Aber: Der Präsident wird fast wie ein normaler Besichtigungs-Gast / Tourist durch das Raiffeisen-Haus geführt, bekommt etwas zu essen und zu trinken und ist wieder weg.
Ein Mann, der 230 Millionen Inder repräsentiert muß zwingend wie ein Staatsgast in Empfang genommen und gebührend behandelt werden.
Zum besseren Verständnis:
Der Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus aus Bangladesch
(Nachbarland von Indien) kommt aus einem Land mit 147 Millionen Einwohnern, Die BRD hat 82 Millionen, das macht zusammen 229 Millionen, der US-Präsident repräsentiert 301 Millionen Bürger. Der Präsident Amin aus Indien ist gewählt von einem Fünftel bis einem Sechstel der indischen Gesamtbevölkerung. Dieser Mann verkörpert in Indien eine viel mächtigere Größe als vergleichbare Stelleninhaber in unserem Land.
Darum sollten solchen und vergleichbaren Persönlichkeiten alle zur Verfügung stehenden großen Ehrerbietungen in unserer Zeit der globalisierten Beziehungen geboten werden. Selbstverständlich sind vor Ort befindliche ehrenamtlich engagiert tätige „Museumspfleger“ mit solchen Umständen total überfordert und – mit Verlaub – die “normalen” gewählten Volksvertreter auch. Hier muß eine professionalisierte Handhabung allererster Güte Platz greifen.
Wenn von uns kostenintensive Delegationen nach Indien oder sonstwo in die Welt reisen, um Wirtschaftskontakte zu knüpfen oder zu pflegen, dann dürfen wir uns solche “Besuchs-Geschenke” solch hoher Repräsentanten hier bei uns nicht durch stümperhaftes, rein touristisches Getue nutzlos und ineffektiv verstreichen lassen.
Bei allem Respekt vor den Menschen, die unmittelbar mit dem Besuch zu tun hatten; hier gab es ein Versagen auf der ganzen Linie. Das sollte deshalb zum Anlaß genommen werden, um
1. Wiedergutmachung zu übermitteln und
2. grundsätzliche Verhaltensregeln bis in die höchsten Spitzen von Organisationen, die mit Kontakten zu Hamm und Raiffeisen und anderen Bereichen bundesweit zu tun haben festzulegen und zu pflegen und
3. ein Besucher-Programm aufzustellen und weltweit zu propagieren -gekoppelt mit einer Darstellung aller Möglichkeiten der heimischen Industrie und Wirtschaft hinaus in die Welt.
Wir können es uns heute und erst recht nicht für alle Zukunft leisten, dass solche Personen nicht an eines ihrer interessantesten “Abenteuer” in Verbindung mit einem Besuch im Raiffeisen-Land zurückdenken.
Auf dieser Schiene werden wir nicht nur mit “Raiffeisen”, sondern auch mit allen anderen Personen und Dingen, die aus Rheinland-Pfalz und Deutschland wichtig sind, bei solchen Repräsentanten in bester Erinnerung bleiben und ggf. erfolgreich gute geschäftliche Beziehungen knüpfen können.
Grundsätzlich: Ich kritisiere nicht nur, sondern kann kompetenten Gesprächspartnern jederzeit gerne ein umfangreiches Konzept anbieten und/oder gemeinsam konstruktiv ausarbeiten.
Lesen Sie weitere Kommentare und die Beiträge aus der Rhein-Zeitung und sehen Sie einige Fotos(PDF, ).

Ergänzung vom 27.12.2007:

Allen, die meine kritischen Anmerkungen zur “Behandlung des indischen Gastes” nicht verstehen können und die geschilderten Zusammenhänge nicht zu erkennen vermögen, möchte ich die Meldung des SPIEGEL, Nr. 52 vom 22.12.2007 unter “Personalien” auszugsweise zur Kenntnis bringen:
“Reinhard Marx,54, durch Papst Benedikt XVI., 80, neuernannter Erzbischof von München.”
Rätselraten, warum ausgerechnet Marx. – Begegnung im Dezember 2003 in Trier. – “Nach Dienstschluss spendierte Bischof Marx seinem Gast aus Rom einen original bayerischen Abend und versorgte Ratzinger mit dessen Leibspeisen wie Weißwurst und Leberkäse. Der Papst aus Marktl am Inn soll davon noch lange Zeit in seinem vatikanischen Exil geschwärmt haben.”
Ob Präsident Amin auch noch lange bei seinen tausenden von hochrangigen “Unter-Präsidenten” in Indien von seinem Besuch in Hamm an der Sieg schwärmen wird?

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