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Firmen in der Region und ihre Lehrstellen-Angebote:

Die von Verbandsbürgermeister Josef Zolk, Flammersfeld gemachten Äußerungen gegenüber der Rhein-Zeitung (den Artikel finden Sie weiter unten auf dieser Seite) können so nicht hingenommen werden. Unabhängig von einem Leserbrief, der in den nächsten Tagen erscheinen wird (nach Erscheinen wird er auch hier veröffentlicht), stelle ich sachlich klar:

Folgender Brief wurde – nach vorheriger telefonischer Terminabsprache mit allen Beteiligten in der ersten Februarwoche – am 26. Februar 2007 – per E-Mail verschickt an:
Oberbürgermeister der Stadt Neuwied
Verbandsbürgermeister Altenkirchen
Verbandsbürgermeister Flammersfeld
Verbandsbürgermeister Hamm/Sieg
Ortsbürgermeister Hamm/Sieg
Vertreter der Kreisverwaltung Altenkirchen
Vorstand der Westerwaldbank

Sehr geehrte Herren,

gewissermaßen als Vorbereitung auf das Treffen am 01. März 2007 um 10.00 Uhr in Flammersfeld erlaube ich mir, Ihnen einige Daten und Fakten zu übermitteln.
Mitte Dezember 2006 habe ich den Landes-Wirtschaftsminister, Herrn Hendrik Hering mehr zufällig getroffen und ihn gefragt, was er von der Idee hielte, den „Raiffeisen von Bangladesch“ – Professor Muhammad Yunus – nach Hamm/Sieg an den Geburtsort von Raiffeisen einzuladen.
Er war spontan von der Idee sehr angetan und versprach jede erdenkliche Hilfe im Rahmen des Möglichen für ein Zustandekommen. Vor allem aber erkannte er sofort die unglaubliche Tragweite einer derartigen Aktion, wenn sie klug vorbereitet und professionell „vermarktet“ würde.
Daraufhin wurde ich aktiv. Nach telefonischen Rücksprachen mit einer ganzen Reihe von kompetenten und einflussreich wichtigen Persönlichkeiten auf allen Ebenen wurde die Idee – teilweise fast euphorisch – nur gut geheißen. Darum begann ich, die konkreten Möglichkeiten auszuloten und Überlegungen für eine entsprechende Finanzierung anzustellen. Hand in Hand damit musste ich eruieren, auf welchem Wege eine Einladung klugerweise ausgesprochen werden könnte. Selbstverständlich maße ich mir nicht an, allein als Wolfgang Heinrich den Friedensnobelpreisträger einladen zu wollen. Nach einigen anderen Überlegungen ergab sich im Gespräch mit Bürgermeistern der Vorschlag, die Repräsentanten der „betroffenen Raiffeisen-Gemeinden“ zu einer Gesprächsrunde über ein derartiges Projekt einzuladen.
Dabei steht vor allem der Vorschlag von Oberbürgermeister Nikolaus Roth aus Neuwied im Raum, einen Raiffeisen-Preis zu stiften, der ggf. alle drei bis vier Jahre an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich um die Fortentwicklung der Raiffeisen-Grundideen verdient gemacht haben.
Hier könnte Yunus der erste Träger des Preises werden. Mit diesem „Köder“ wäre eine Einladung zu verknüpfen. Als eine mögliche Grundlage für weitergehende Überlegungen habe ich in der Anlage u.a. eigene Gedanken beigefügt. Außerdem übermittle ich Einblicke in einen Teil der bisher geleisteten Vorarbeiten, damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können und dadurch leichter den Einstieg in unsere Gesprächsrunde finden.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Heinrich

ANLAGEN zu obigem Brief

1. Anlage

VISION ?

Vor langer Zeit war der Westerwald / der Landkreis Altenkirchen eine bettelarme Gegend in der kleine Bauern mühsam ihr Dasein fristeten. Ein gewisser Wohlstand kehrte ein, als der Erzbergbau und im Gefolge davon verarbeitende Betriebe sich ansiedelten und die Holzindustrie spezielle Produkte fertigte. Natürlich gab es nach dem Kriege seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts auch den einen oder anderen Industriebetrieb, der sich wegen der vorhandenen billigen Arbeitskräfte ansiedelte.
Heute sieht vieles anders aus: Industriestandort ist die gesamte Republik praktisch nicht mehr “wirklich”, selbst wenn es viele noch nicht realisiert haben – oder sie wird es zumindest in absehbar kurzer Zeit nicht mehr sein. Das indische Volk hat 1,1 Milliarden Einwohner, die Chinesen zählen ca. 1,3 Milliarden Menschen. All diese 2,4 Milliarden Menschen sind auch heute schon mit den Segnungen des Internet und der Kommunikationsmedien rund um den Globus vertraut. Diese Völker werden in der nahen Zukunft die Industriegüter/MassenVerbrauchsgüter liefern, auf deren Basis wir bisher einen Großteil unseres Wohlstandes aufbauen und pflegen konnten. Wir werden in unserer Republik mit etwa 82 Millionen Menschen nur mit Hilfe “höchstspezialisierter Arbeitnehmer” Produkte fertigen müssen, die von allen gesucht werden, weil einzigartig und von anderen so nicht herstellbar, um “überleben” zu können und einen adäquaten Lebensstandard erhalten zu können.
Das wird auch für die Region Westerwald / Landkreis Altenkirchen in allernächster Zukunft schon gewaltige Veränderungen bringen.
Darum müssen alle Verantwortlichen jetzt und sofort Perspektiven aufzeigen, die geeignet sind, alle Menschen mitzunehmen auf einen Weg der Veränderung hin zu Strategien für eine Zukunft in bleibendem Wohlstand.
Ein wichtiger Gesichtspunkt im Blick auf diese Veränderungen ist dabei durchaus die Namengebung für unsere “Heimat”: Landkreis Altenkirchen. Dieser Name darf nicht nur als tourismusförderndes Anhängsel oder Namenserläuterung für die Geographie dienen, sondern muß als Standardbegriff für eine in der heutigen Welt gültige Globalisierungsstrategie dienen. Mit dem Begriff “Westerwald” konnten und können sicher noch viele Menschen etwas anfangen, allerdings nicht jene Menschen in ferneren Ländern. Vor Ort steht der Begriff für manche charakteristische Eigenart der Region, der Menschen, der Gegebenheiten und der geschichtlichen Hintergründe. Dennoch kann niemand ernsthaft behaupten wollen, dass ganz spezifische landschaftliche Eigenheiten oder sonstige spezielle Vorkommnisse es außerordentlich viel reizvoller erscheinen lassen, diese Region anderen vorzuziehen und beispielsweise touristische Ambitionen hier besonders auszuleben. Selbst wenn man diese Ambitionen mit neuheitlichen Wellness- oder Fitness- Angeboten koppeln würde, wäre der Kampf im Wettbewerb vermutlich sehr schnell verloren.
Bedenkt man, welche wirtschaftlichen Entwicklungen in den letzten Jahrzehnten Platz gegriffen haben, so erscheint der Landkreis Altenkirchen auch nicht gerade als besonders attraktiver Standort – für wen auch immer. Es ist kaum vorstellbar, dass sich nennenswert große Industrien in absehbarer Zukunft hier neu ansiedeln werden.
Solche Kriterien sollten ganz selbstverständlich auch bei der Suche nach einer neuen Namensgebung berücksichtigt werden.
Für welchen “Zweck” sucht man überhaupt einen Namen? Für touristische Zwecke? Als Wiedererkennungsmerkmal? Als identifikationsstiftendes Wesenszeichen ?
Nach welchen Kriterien sucht man einen Namen?
Besondere Charakteristika der Landschaft: da hat unser Landkreis beispielsweise im Vergleich zur Vulkaneifel oder zum Sauerland leider nicht viel mehr als einige wenige touristisch nicht besonders erschlossene – Naturdenkmäler zu bieten, die außerdem noch weit verstreut auseinander liegen: z. B. Beulskopf und Druidenstein.
Damit verbundene Infrastruktur hat auch gewisse Mängel.
Bei allem Respekt vor allen Beherbergungsbetrieben, ist hier der Zug der Zeit ein wenig schnell am Landkreis Altenkirchen vorbeigefahren.
Besondere historisch bedeutsame Bauwerke:
Förderturm bei Gierend, alte Mühlen, Wasserschloss Crottorf, Freusburg, Schloss in Schönstein, Friedewald-Schloss, Realschule in Betzdorf etc.. Auch diese Objekte werden niemals Pilgerströme von begeisterten Experten oder enthusiastischen Touristen in solch großen Zahlen auslösen, dass es für die Region in besonderer Weise vorteilhaft sein könnte. Anhäufung besonderer Industrien:
Leider gibt es auch da nicht eine Ballung oder zumindest eine Größenordnung, die es interessant erscheinen ließe, eine ganze Region nach beispielsweise “Fleisch-Hermes” oder “Container-Kleusberg” oder “Wolf-Gartengeräte” oder deren Produkten zu benennen – analog zu “Silicon-valley”.
Sicher gibt es noch andere wichtige Gesichtspunkte, die es wert wären, angeführt zu werden. Aber ich denke, dass sie auch keinen echten Beitrag für eine Namensgebung liefern würden. Was bleibt übrig?
Die Suche nach berühmten Persönlichkeiten aus der Region und deren Fortwirken bis in unsere Zeit und darüber hinaus.
Da aber gibt es nur einen, der zu seiner Zeit Großes bewirkt hat, in seinem Volk Bedeutsames ins Leben gerufen hat und in der ganzen Welt seit fast 200 Jahren eigentlich bekannter ist als in seiner engeren Heimat, in seinem Geburtsort, in seinem Landkreis.
DARUM kann aus aktueller und heutiger Sicht – über alle kleinkarierte kirchtumspolitische Betrachtung der Dinge hinaus – unser Landkreis nur RAlFFElSENLAND genannt werden. Begründung:
Auf der Grundlage der Ideen und Aktivitäten des 1818 in Hamm/Sieg geborenen Friedrich-Wilhelm Raiffeisen gibt es heute in Deutschland tausende von landwirtschaftlichen Genossenschaften, Volksbanken und Raiffeisenbanken. Überall in Deutschland und vor allem (wenn man im Internet sucht, stellt man das sehr schnell fest) in Österreich scheinen Name und Bedeutung von Raiffeisen viel mehr bekannt zu sein als hier bei uns in Hamm oder in großen Teilen des Landkreises Altenkirchen. Es scheint jedenfalls häufig so. In weit mehr als hundert Ländern dieser Erde gibt es zahlreiche “Ableger” der genossenschaftlichen Banken nach Raiffeisens Vorbild. Delegationen aus diesen fernen Ländern ( bis hin aus Japan ) zeugen in Hamm immer wieder von der Bedeutung dieses großen Sohnes unserer Heimat. In einschlägigen Berufs- und Fachkreisen kennt man sich in aller Regel mit der Vita und dem Wirken von Raiffeisen auch heute noch gut aus. Diese Umstände sollte man in unserer Zeit nutzen, um eine “Vermarktung” im besten Sinne zu betreiben. Was den Bayern und der BILD-Zeitung mit folgendem Ausspruch recht war: “Wir sind Papst”, das sollte uns im Landkreis Altenkirchen billig sein: Wir sind Raiffeisen. Auch bei uns gibt es ein Geburtshaus (oder Gott sei Dank sogar zwei!!!?), das “vermarktet” werden kann – ohne ebay! Es gibt in Hachenburg im alten Schloss DIE Schulungsstätte der Deutschen Bundesbank und in Montabaur im alten Schloss DIE Bildungsstätte der Genossenschaftsbanken – eigentlich DIE RAIFFEISEN-Akademie. Warum soll es in unserer Region nicht (zusätzlich!!!) Einrichtungen geben, die überregional Aufgaben erfüllen, die für die ganze Welt wichtig und
bedeutsam sind. Warum soll nicht in unserer Region (WESTERWALD) DIE Banker-Ausbildung schlechthin stattfinden: für Genossenschaftsbanken, Bundesbanker und andere? Damit meine ich Ableger dieser und anderer Institute, die mit der Grundidee Raiffeisens “wuchernd” der WELT geeignete Ausbildungsgänge/Fortbildungen anbieten. So etwas in die Wege zu leiten, dafür haben wir in diesem Jahr ( 2007 ) die Chance schlechthin – eine Jahrtausendchance: Der Friedensnobelpreisträger ist Banker, Genossenschaftsbank-Gründer, Profi durch und durch, weil als Professor Theoretiker, andererseits aber auch praktizierender Fachmann. Wenn es dann noch gelingen sollte, diesen für die Welt bedeutsamen Menschen nach Hamm/Sieg zu holen, wären alle Chancen dieser Erde gegeben, für diese Region generalstabsmäßig ein Optimum daraus zu machen. Natürlich bedeutete das dann eine ungeheure Anstrengung in jeder Beziehung: DAS Bewusstsein verändern und in diese “Richtung” schulen/ausbilden – zumindest bei Menschen aus dem engeren Umfeld, sprich: Westerwäldern. Kontrakte im Vorfeld eines Besuches ausarbeiten und gezielte Vorschläge anbieten; Bereitschaft überall in der Welt bei “Betroffenen” für bestimmte Vorhaben ausloten. Geeignete Orte und Stätten mit geeignetem Ambiente und Umfeld für Lehrgänge und Schulungen aussuchen oder in gezielter Planung vorstellen. Vieles, zu vieles könnte hier noch angeführt werden.
Für manch einen – vielleicht die meisten – wird dies alles wie eine träumerische Phantasievorstellung klingen, mit lokalpatriotischem touch verbrämt.
Nein, es ist wirklich ganz tierisch ernst gemeint!!!
Auch RAIFFEISEN hat jahrelang nur gegen Widerstände und Unverständnis ankämpfen müssen, ebenso Muhammad YUNUS in Bangladesch.

Wir leben in einer Welt der schnellen Verbindungen und kurzen Wege, der Veränderungen und der Kommunikation globaler Art. Gerade deshalb ist es so wichtig, Reste von persönlichen Berührungen – auch in die Vergangenheit – klug aufzubereiten und für täglich mehr anonymisierende Medien als Gegenpole bereit zu halten und gewinnbringend für alle Beteiligten einzusetzen. Wenn Yunus in Bangladesch mit seinen Ideen solch einen hervorragenden Erfolg hatte und hat, dass er heute überall in der Welt gefragt ist, warum soll dann ein Raiffeisen, der zu seiner Zeit ohne die heutigen Medien eigentlich eine noch größere Leistung erbracht hat, nicht ebenso ein Magnet für viele menschliche Banker-Wesen- auch und vor allem heute – noch sein?
Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass wir in unserem Land auf absehbare Zeit ganz großen Schwierigkeiten gegenüberstehen werden, weil der Wandel von der Industrienation zur Dienstleistungsnation nicht reibungslos und schnell genug über die Bühne gehen wird und zu viele Menschen im Denken und Handeln nicht die Geschwindigkeiten unserer modernen “Welt-Errungenschaften” nachvollziehen können, zu sehr in tradierten Strukturen und liebgewordenen Gewohnheiten verharren. Es wird mit Sicherheit zu weiterem Abbau von Industriearbeitsplätzen kommen, und dafür brauchen wir Ersatz. Diesen Ersatz können wir derzeit nur in unzureichendem Ausmaß anbieten, wie die Arbeitslosenzahlen eindrucksvoll nachweisen. Darum muss jede sich bietende vernünftige Chance im Gefüge von Globalisierung genutzt werden.
EINE große Chance, wenn nicht DIE Chance schlechthin für unsere Region ist RAlFFElSEN im Blick auf sein Pendant im Bereich der aufgehenden Sonne(n): MUHAMMAD YUNUS. Die Welt ist in diesem und wenigen weiteren Jahren auf ihn und sein Werk fixiert, wir müssen diese Gunst der Stunde für uns und die Welt nutzen.
Ich weiß, dass manch einer aus der WELT heute die jeweiligen homepages der “Raiffeisen-Gemeinden” anklickt – gerade jetzt in Verbindung mit Yunus. Sie sollten für solche Fälle in diesem speziellen “Raiffeisen-Fall” auch – zumindest teilweise – in englischer Sprache abgefasst und werblich für den Ort und die Region entsprechend gestaltet sein.
Gewollt sein müsste, analog zu Verbänden wie beispielsweise dem Sparkassenverband ( der ganzseitige Anzeigen in der F AZ und im SPIEGEL geschaltet hatte) eine Glückwunsch-Grußadresse über den Internet-Auftritt von Gemeinde und Verbandsgemeinde Hamm/Sieg (und der anderen Raiffeisen-Gemeinden) an Yunus zu richten und ihm und der Welt dies kund zu tun. Nur so können wir klug die Aufmerksamkeit in vielerlei Beziehung nicht nur auf Hamm und Umgebung, sondern auch auf den Landkreis, die Region, Deutschland lenken. Schaden würde das bestimmt nicht, die dafür anfallenden Kosten sind überhaupt nicht erwähnenswert.

Diese Abhandlungen erheben nicht den Anspruch der Perfektion in Sprache und Inhalt. Sie sind spontan niedergeschriebene Gedanken, die mich seit einiger Zeit bewegen. Natürlich weiß ich um die Unbeweglichkeit von Menschen, aber andererseits auch von den Möglichkeiten, die – gleich auf welcher Ebene – führende Persönlichkeiten haben, wenn sie perspektivisch und zielgerichtet denkend und handelnd agieren.
Wolfgang Heinrich
31. Januar 2006

2.Anlage

Ich habe am Morgen des 02. Januar 2007 mit dem im Urlaub befindlichen Wirtschaftsminister, Herrn Hendrik Hering telefoniert und ihm vom bisherigen Stand der Bemühungen in wenigen Worten berichtet. Er hat jegliche Unterstützung – auch deutlich finanzieller Art – zugesichert und sieht nach wie vor die unglaubliche Tragweite einer derartigen Einladung. Selbstverständlich scheint ihm, dass auch der Ministerpräsident eine Einladung unterschreiben würde.

3. Anlage

Stand der Dinge am 02.01.2007:
Nach einem Telefongespräch mit Dr. Armbruster, Bonn vom Deutschen Genossenschaften- und Raiffeisenverband, treffe ich mich mit ihm zu einem Gespräch am 05.01.2007 um 10.00 Uhr in seinem Büro. Von ihm weiß ich, dass Yunus mit Min. Dir. Dr. Karl Osner aus Bonn (pensionierter früherer Mitarbeiter BMZ) seit vielen Jahren sehr gut befreundet ist. Bei meinem Telefongespräch mit der GRAMEEN-Bank in Dhaka, Bangladesch (Dipal Chandra Barua – Büroleiter) erwähnte ich nur die Tatsache einer Freundschaft mit einem Menschen aus Bonn und sofort nannte jener Bangladeschi den Namen Osner. (Für mich ein wichtiger Pluspunkt im Gefüge der Gesamtbemühungen). Am 03. Oder 04. Januar 2007 soll ich von dort einen Bescheid über die grundsätzliche Bereitschaft, eine Einladung anzunehmen, bekommen. Abends am 01.01.2007 habe ich mit Frau Osner telefoniert und von ihr die Telefonnummer ihres Mannes im Schwarzwald bekommen. Ich werde ihn am Abend des 02.01.2007 anrufen und ausloten, inwiefern er unsere/meine Einladungsbemühungen ggf. unterstützen kann und will. Am 08.01.2007 habe ich einen Termin mit den Herren Axel Kehl (Vorstandsvorsitzender “Raiffeisen-Akademie MT) und Peter Sahl in Montabaur. Der Chef der Volksbank Hamm, Herr Schouren wird mit dabei sein.
RTL hat mir schriftlich per E-Mail die Zusage gegeben, dass sie bei (meiner) Nennung eines Interview- Termins mit Yunus, ggf. in Bangladesch Aufnahmen machen werden und dann selbstverständlich ausführlich auch über Raiffeisen berichten.
Ich habe vom SPIEGEL-Redakteur die Email-Adresse und persönliche Handy-Nummer von Yunus, werde diese aber nur in einem absoluten Ausnahmefall verwenden.
Mit der Botschaft von Bangladesch habe ich mehrmals telefonischen Kontakt gehabt und E-Mails ausgetauscht; aber dort tut man sich offensichtlich etwas schwer, den Umfang und die Tragweite eines möglichen Besuches von Yunus in Deutschland nachzuvollziehen. Ich bleibe dennoch dran.
Ich bin im Kontakt mit UNO-Bonn, die evtl. Mitte Januar entscheiden, ob ein möglicher Besuch von Yunus in Deutschland verquickt werden kann mit dem Millenniums-Programm.

So weit die wichtigsten Punkte.
Weitere Überlegungen:
Die im Landkreis Altenkirchen befindlichen Orts-/Verbandsgemeinden sollten sich in einem “Akt der Solidarität” (untereinander) gegenüber Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus aufraffen und eine Glückwunschadresse über Internet übermitteln. Diese sollte so publiziert werden, dass sie für einen bestimmten Zeitraum eingestellt bleibt und darüber hinaus für alle und jeden deutlich sichtbar ein Zeichen – auch und vor allem – für unsere Region setzt.
Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass hier eine einmalige Chance für eine sehr weittragende Partnerschaft besteht. Eine Partnerschaft zwischen Landkreis Altenkirchen und…? Dhaka, Bangladesch??? -eine Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Bangladesch? WIRSSEN einfach diese absolut einmalige Chance der Verbindung von DIESEM Nobelpreisträger zu den MÖGLICHKEITEN unserer Region/unseres Bundeslandes/unseres Landes JETZT nutzen. Im nächsten Jahr gibt es wieder einen neuen Friedensnobelpreisträger, der vermutlich dann und in den folgenden Jahrzehnten auch nicht in Verbindung gebracht werden kann mit diesen Beziehungen so weitreichender Art wie zu Raiffeisen.
Ich kann mir u. a. vorstellen, dass klug eingefädelte Kontrakte ein Austauschprogramm für Ausbildungsgänge, Studien, Erfahrungsaustausch, Konferenzen über Satellit etc. etc. zwischen Bangladesch und Deutschland begründen könnten. Aber vor allem sollte in einer klugen Kooperation – wiederum begründet mit und gegründet auf Raiffeisen – in unserem Land eine zentrale Anlaufstelle für alle armen Völker dieser Erde als Ort der Schulung etabliert werden, um die Ideen von Raiffeisen und Yunus “gewinnbringend” in vielerlei Hinsicht umzusetzen.
Das wiederum wäre / IST für mich eine absolut hervorragende Möglichkeit, die gängige Philosophie der Dienstleistungsgesellschaft globaler Prägung umzusetzen – unser Know-how und unsere Tradition gepaart mit den Entwicklungen und Möglichkeiten der Welt in der wir heute leben “gewinnbringend” für alle Beteiligten zu vermitteln.
ICH kann mir überhaupt nicht vorstellen, warum dieser Mann als EINMALIGE Chance für unsere Region / unser Land nicht sehr bald zu uns kommen sollte.
Wolfgang Heinrich 02. Januar 2007

4. Anlage

Raiffeisen und der Friedensnobelpreis

Bundespräsident Köhler, früher Präsident des Sparkassenverbandes, sollte Professor Yunus nach Hamm/Sieg und Deutschland einladen. Hier in Rheinland-Pfalz könnten dann Kontrakte von unvorstellbarer Tragweite auf den Weg gebracht werden, frei nach dem abgewandelten Motto von Raiffeisen: Einer für alle, alle für einen – Zwei für alle und alle für jeden.
Man stelle sich vor, Friedrich-Wilhelm Raiffeisen (1818 – 1888) hätte zu seiner Zeit schon die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten gehabt wie Telefon und Internet, Handy und E-Mail, hätte Auto statt Pferd und Wagen genutzt, elektrische Beleuchtung statt Kerzenlicht. Bedenkt man, unter welchen Umständen er damals seine sozialreformerischen Arbeiten vollbracht hat, so ist seine Leistung nicht hoch genug anzusiedeln. Hätte es damals schon den Friedensnobelpreis gegeben, er hätte ihm gebührt, denn es gibt bis heute weltweit keinen, der eine derartige Leistung im Genossenschaftswesen vollbracht hat – mit einer Ausnahme: Muhammad Yunus aus Bangladesch. Der wurde vor fünf Wochen mit dem Friedensnobelpreis geehrt.
Er sagt selbst, Raiffeisen sei einer seiner Großväter gewesen.
Wenn also heute ein “Urenkel” in Bangladesch auf den Spuren von Raiffeisen wandelt, so tritt damit noch einmal überdeutlich seine damalige Leistung in das Bewusstsein vieler Menschen in weit über hundert Ländern dieser Erde, in denen es etwa 330.000 genossenschaftliche Einrichtungen nach dem Vorbild von Raiffeisen gibt.
Natürlich hat Yunus nicht nahtlos die Ideen Raiffeisens in seiner Heimat umgesetzt, vielmehr aus der örtlich vorgefundenen Situation die nötigen Schritte eingeleitet, um seinen Landsleuten auf ungewöhnlichen, neuen Grundlagen der Kreditvergabe aus ihrer Abhängigkeit und Armut herauszuhelfen. Er war und ist tätig in einem der ärmsten Länder dieser Erde mit 134 Millionen Einwohnern auf 148.000km2 (BRD: 82 Millionen auf 357.000km2). Mit Konsequenz und Ausdauer ist er gegen massive Widerstände seinen Weg gegangen und hat gegen Vorbehalte von Banken, gegen Anfeindungen der muslimischen Glaubensgemeinschaften und massive Bedrohungen durch Geldverleiher und Wucherer triumphiert und vielen Millionen Menschen ehrliche, überzeugende Hilfen gegeben.
Für all jene, die sich unter der Idee von Raiffeisen in entsprechenden Einrichtungen befinden bedeutet der Friedensnobelpreis an Yunus weltweit auch eine ungeheure Aufwertung der Gedanken und Leistungen jenes begnadeten Genossenschaftsgründers. Das wiederum ist Verpflichtung für uns:
Verpflichtung im Sinne von Fortschreibung seiner Ideen und deren Umsetzung mit Hilfe der Möglichkeiten unserer Zeit. Im Zeitalter der Vernetzungen, der Globalisierung und der Massenkommunikationsmedien ergeben sich allein dadurch ungeahnte Möglichkeiten.
Nobelpreise fallen nicht vom Himmel, sie haben meistens eine sehr lange Vorgeschichte. Ihre Träger arbeiten nicht für die Erlangung des Preises, vielmehr ist er die Krönung einer langen Entwicklung. Auch Muhammad Yunus hat viele Höhen und Tiefen erlebt und durchlitten, hatte dabei viel Hilfe ideeller ebenso wie finanzieller Art nötig, um schließlich seine Leistung von der Weltöffentlichkeit ehren zu lassen. Er hat nicht zuletzt aus Deutschland große finanzielle Unterstützung von unterschiedlichen Institutionen erhalten: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, KfW-Bank, Sparkassen-Verband und andere. Ganz gleich wer den größten Anteil am Zustandekommen der Leistung von Muhammad Yunus hat, es sollte kein Grund für Rivalitäten sein. Engstirnige Befindlichkeiten und Animositäten sind unangebracht. Vielmehr sollten wir uns in Deutschland auf die Quelle aller genossenschaftlichen Urideen besinnen und die Gunst der Stunde nutzen, um gemeinsam mit allen dazu berufenen Bankeinrichtungen und zusammen mit Yunus und seiner GRAMEEN-Bank Strukturen entwickeln, die in der Zukunft allen unterentwickelten Völkern Möglichkeiten aufzeigen, das Leben des Einzelnen erträglicher zu gestalten.

Wir haben in Deutschland die Voraussetzungen. Wir sollten Gelder nicht mehr oder weniger unkontrolliert als Spendengelder einsammeln und in der Welt verteilen, sondern gezielt für geeignete Schulung und Ausbildung einsetzen. Selbst wenn das Grundkonzept von Yunus mit dem der Banken aus unserem Kulturkreis nicht absolut deckungsgleich ist, so sollten wir seine Erfolge nutzbringend in eigene Konzepte einarbeiten und den unterentwickelten Völkern in der Welt anbieten. Hier sind alle Banken aber auch die Politik gefordert. Es gilt, bewährte Konzepte sinnvoll zu verändern und zu ergänzen, um sie in anderen Völkern mit anderen kulturellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen zum Vorteil für alle Beteiligten anzuwenden.
In einer Kooperation zwischen Fachleuten aus Bangladesch und Deutschland verknüpft mit den Ideen des Muhammad Yunus kann ein Entwicklungshilfe-Programm in die Welt gebracht werden, das unglaublich viel mehr bewirken würde als noch so viele geschenkte Hilfsprogramm-Millionen. Wir haben in Deutschland heute schon viele Möglichkeiten, um Menschen aus aller Herren Länder bei uns für ihre Aufgaben bei sich zuhause zu schulen, beispielsweise auf militärischem Gebiet. Am Geburtsort (Hamm/Sieg) und den Wirkungsstätten eines Raiffeisen sollten wir die Infrastrukturen installieren, die nötig sind, um Experten von Yunus aus Bangladesch zusammen mit “Raiffeisen-Fachleuten” aus Deutschland darin Schulungen zu ermöglichen. Investitionen in geeignete Infrastruktur werden sich für alle Beteiligten sehr schnell amortisieren und aus politischer Sicht Musterbeispiele für Entwicklungspolitik darstellen. Die schon vorhandenen Bildungseinrichtungen im Westerwald (Schloss Hachenburg:Deutsche Bundesbank und Schloss Montabaur:
Genossenschaftsbanken) sind hervorragende Beispiele für nationale Schulungen im Bankenwesen vergleichbares sollten wir für die unterentwickelten Völker der Welt im “Raiffeisenland” anbieten.
Das wäre mehr als ein posthum an Raiffeisen vergebener Friedensnobelpreis. Denn der Nobelpreis ehrt nicht nur den Empfänger persönlich, sondern vielmehr seine für die Menschheit nutzbringend erbrachten Ergebnisse.
Es gibt Signale, dass Professor M. Yunus bereit ist, im Juni 2007 nach Deutschland zu kommen. Darum sollte er im Jahr der EU-Präsidentschaft, im Jahr des Treffens der G8-Staaten in Deutschland, im Zeitraum der Millenniums-Programme so bald als möglich eine offizielle Einladung bekommen verbunden mit dem Besuch am Geburtsort in Hamm/Sieg als Reverenz an den großen Urvater des Genossenschaftsgedankens – Friedrich- Wilhelm Raiffeisen.
Wolfgang Heinrich

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