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Radtour auf Mallorca - Der Bericht

Mit dem Rennrad auf Mallorca

13. April 2007

Wenn das nur mal gut geht:
Freitag, den 13.!!! nach Mallorca zu starten!
Schon zu Hause konnte man in den Nachrichten lesen und hören, dass es dort regnet und die Temperatur bei maximal 16°C liegt. Übrigens: über Internet war schon seit Tagen kein einziges Rennrad bei den bekannten großen Verleihern auf ganz Mallorca mehr zu bekommen. Wir sind in Cala Ratjada (von Palma de Mallorca einmal quer über die ganze Insel) gerade noch fündig geworden – jedoch zu einem etwas höheren Preis ( 125€ je Rad für 9 Tage – die Räder haben einen Neuwert von je 2700€ ).
Der Flug war problemlos, mit wenigen Turbulenzen – das Wetter bereits am Flughafen sehr frisch und regnerisch. Der vorbestellte Leihwagen wartete schon. Schnell die Koffer hinein und ab nach “Cala Pi” in der Nähe von Llucmajor – unmittelbar an der Küste gelegen.
Der erste Tag gilt den organisatorischen Vorbereitungen. Wir beziehen unser Appartement, nehmen die Anlage in Augenschein, begrüßen alte Bekannte, besorgen einige Dinge im Supermarkt und fahren nach Cala Ratjada, um dort die Rennräder abzuholen. Sie sind vom Feinsten: CUBE-Rahmen, Shimano-System Ultegra 10-fach etc..
Am Nachmittag statt erster Ausfahrt nur strömender Regen!
Dafür dann das Abend-Buffet gewohnt reichlich und von erlesener Qualität. Wir denken nur kurz über die Pfunde nach, die wir zusätzlich über die Insel mit uns herumfahren müssen.

14. April 2007

Es ist Samstag – aus Deutschland wird permanent ein Traum-Wetter gemeldet mit Temperaturen von bis zu 30°C, und mit leicht hämischer „Schadenfreude“ wird uns das von Bekannten immer wieder „untergejubelt“. Auf Mallorca morgens Nieselregen – gegen Mittag leichter Wind, der die Wolken vor sich hertreibt und die Strassen trocknet. Regennasse Strassen können auf Mallorca glatt wie Schmierseife sein. Wir hoffen, dass der Regen nachlässt und wenigstens die Strassen für eine erste Tour trocken sind. Aber PETRUS spielt nicht mit. Den ganzen Nachmittag über strömender Regen ohne Unterbrechung. So etwas habe ich bei mehr als 15 Mallorca-Besuchen noch nie erlebt. Wir geben die Hoffnung auf baldige Wetterbesserung dennoch nicht auf!

15. April 2007

Am frühen Morgen platscht der Regen mit Wucht in den Innenhof der Anlage; aber schon gegen 10:00 Uhr strahlt die Sonne und trocknet zusammen mit einem leichten Wind die Strassen. Endlich können wir zu unserer ersten Tour aufbrechen. Ordentlich – mit Blick auf eventuelle Schauer – gekleidet, starten wir gegen 12:00 Uhr in Richtung Llucmajor, ohne es direkt als Ziel anzufahren. Über Campos, Porreres und Llucmajor erreichen wir Arenal.
Ganz kurze, leichte Regenschauer beeindrucken uns nicht. Von Arenal geht es in Richtung Cala Blava weiter. Bei Max Hürzeler im Hotel DELTA machen wir für ein paar Minuten Station, um dann die Heimfahrt entlang der Küste fortzusetzen. Nach knapp dreieinhalb Stunden haben wir eine Strecke von 88 Kilometern zurückgelegt und fühlen uns wohlig ermattet zu neuen Ausfahrten animiert.

16. April 2007

Endlich ist das Wetter schon am Morgen sonnig und warm – wie man es von Mallorca gewohnt ist.
Wir begeben uns auf eine größere Tour: von Cala Pi über Glashütte geht es nach Llucmajor und weiter über Porreres nach Felanitx, um dann Manacor anzusteuern. Hier gönnen wir uns eine kurze Rast. Anschließend nehmen wir die Abkürzungsstrecke nach Petra in Angriff. Bei herrlichem Sonnenschein geht es den Bergkamm hinauf und in flotter Fahrt auf Petra zu. Nächstes Ziel ist Sant Joan, darauf folgen Montuiri, Algaida und Llucmajor. Ein wirkliche Pause gönnen wir uns nicht. Wir verlassen Llucmajor in Richtung Palma, um dann bei Sa Torre abzubiegen – 100 km Tagesleistung sind längst überschritten. Dennoch geht es noch recht zügig in Richtung Hotel DELTA. Auf der Küstenstrasse sehen wir Schilder in Richtung Cala Pi. Nach fast 6 Stunden Fahrzeit und 142 km Strecke sind wir müde, aber zufrieden wieder in unserer Anlage. Ein reichhaltiges Abendessen belohnt für die Anstrengungen des Tages.

17. April 2007

Heute geht es zunächst in Richtung Palma de Mallorca. Wir fahren mit dem Auto bis zum Hotel DELTA und starten von dort mit unseren Rädern. Bis nach Arenal geht es sehr gut voran, aber dann wird es holprig: schlechte Wege, viel Verkehr, Durcheinander in Palma, keine gute Ausschilderung. Wir verlieren mit Kartenstudium und Durchfragerei viel Zeit. Dennoch erreichen wir irgendwann Calvia – nordwestlich von Palma de Mallorca. Hier wird es recht bergig, und endlich kommen wir auch einmal bei schönstem Wetter richtig zum Schwitzen. Über Capdela – Galilea –
Puigpunyent geht es höher und höher hinauf bis auf etwa 500 Meter, dem Coll de Claret. Jeder Aufstieg hat bekanntlich zur Belohnung eine mehr oder weniger rasante Abfahrt. Auf gut asphaltierten Strassen geht es in flotter Fahrt abwärts. Wieder in flachem Gelände, wollen wir bei Esglaieta in einen Kreisel einfahren, als wir von links im Kreis eine Radfahrergruppe heranfahren sehen. Plötzlich stürzt ein Rennfahrer. Was war geschehen? Ein „uralter“ Spanier mit einer noch viel älteren Beifahrerin ist einem Rennfahrer aus Koblenz von hinten ins Rad gefahren. Er hatte keine Chance, kam zu Fall und brach sich den rechten Unterarm glatt durch. Das Rad war ziemlich schrottreif. In dieser Gruppe aus Koblenz waren angeblich drei Ärzte und ein Rechtsanwalt. Für das Unfallopfer war nach drei Tagen Mallorca der Fahrradurlaub beendet. Wir fahren nach unserer Zeugen-Zusage und Angabe von Adresse und Telefon-Nummer weiter. Über Santa Maria, Portol, Sa Cabaneta, Casa Blanca, Sant Jordi, Arenal an die Cala Blava und nach Hotel DELTA zu unserem geparkten Auto. Ziemlich erschöpft erreichen wir unseren abgestellten Wagen etwa gegen 19:30Uhr. 30 Minuten später sind wir in Cala Pi und freuen uns auf ein reichhaltiges Abend-Buffet.
134 km haben eine nachhaltige Wirkung hinterlassen.

18. April 2007

Jeden Mittwoch ist großer Markttag in Sineu – der ganze Ort lebt offenbar davon. Dieses spezielle Insel-Ereignis ist immer wieder interessant. Wir fahren also mit dem Auto dort hin, besuchen den Markt, um einige besondere keramische Dinge einzukaufen ( Auftrag von zu Hause ), lassen unser Auto auf einem Parkplatz stehen und schwingen uns auf unsere Renner. Von Sineu geht es diesmal in Richtung Inca. Santa Maria und Bunyola sind Stationen bevor es in die Berge geht: Orient ist das Ziel. Nach ausgiebiger Rast geht es mit übergezogener Windbluse in flotter Fahrt die Berge wieder hinunter. Lloseta, Biniamar, Selva, Campanet, Burger, Sa Pobla, Muro sind unsere Durchgangs-Orte. Gegen 20:00 Uhr steigen wir in Sineu müde vom Rad und beeilen uns, nach Cala Pi zu kommen, damit wir dort noch ein Abendessen einnehmen dürfen. Gemessen an der späten Start-Zeit ist die Tagesleistung von 104 km für die Verhältnisse recht akzeptabel.

19. April 2007

Locker lassen wir es an diesem Tag angehen. Spät erst starten wir in Richtung Manacor, um heute dort unser Auto abzustellen. Von Manacor aus befahren wir einen herrlichen Weg durch die grünende und blühende Landschaft. Nach 6 – 8 Kilometer geht es in einen Höhenzug, der nach etwa 2 km überwunden ist. Wir gelangen auf die Verbindungsstrasse zwischen Can Picafort und Petra. Unser nächstes Ziel ist Petra. Wir erreichen es nach kurzer, schneller Fahrt auf relativ neuem Straßenbelag und setzen unsere Fahrt nach Felanitx fort. Dort im Stadtzentrum legen wir eine längere Pause ein. Die Fahrt von Felanitx nach Manacor ist nach insgesamt 70 km beendet und mit dem Auto geht es nach Cala Pi zurück.

20. April 2007

Am vorletzten Tag auf Mallorca wollen wir noch einmal eine dreistellige Kilometer-Leistung hinlegen.
Wir starten in Cala Pi und fahren mit relativ hohem Tempo der Küste entlang Richtung Hotel DELTA. Kurz vorher biegen wir nach Sa Torre ab und erreichen nach knapp einer Stunde Llucmajor. Auf einer sehr oft schon von uns befahrenen Strecke geht es weiter nach Porreres und Campos. Zwischen Campos und Sant Jordi gibt es eine Straußen-Farm. Wir beobachten fasziniert diese riesigen Vögel und gönnen uns eine wohlverdiente Pause. Von Sant Jordi, der nächsten Station unserer Tagestour geht es nach Sa Rapita – am Meer gelegen. In einer ganz einfachen Wirtschaft staunen wir über die Toiletten-Hygiene, das gammelige Inventar und ein ziemlich chaotisches Durcheinander. Trotzdem schmeckt uns die erfrischende Coca-Cola. Nach 22 weiteren Kilometern erreichen wir müde, aber doch sehr zufrieden Cala Pi. 108 Kilometer waren heute die Tagesleistung.

21. April 2007

Der letzte Tag vor dem Abflug nach Deutschland. Heute müssen wir die Räder an den Verleiher in Cala Ratjada zurückgeben. Darum fahren wir beizeiten nach dort und parken in der Nähe des Fahrradgeschäftes unser Auto. Wir besteigen unsere Räder gegen 13:30 Uhr und nehmen unsere Tagesetappe in Angriff. Über Arta fahren wir in sehr schneller Fahrt mit reichlich Rückenwind Richtung Alcudia: Höchstgeschwindigkeit über 75km/h. Wir biegen in Richtung Manacor ab und verlassen diese Hauptstrasse nach etwa 12 Kilometern auf eine Nebenstrasse, die uns nach Sant Llorenc bringt. Ein letztes Mal genießen wir in vollen Zügen die herrliche Landschaft Mallorcas. Son Servera und Capdepera werden in flotter Fahrt passiert. Locker lassen wir es nach Cala Ratjada hinein ausrollen. Nach 68 Kilometern haben wir unser Ziel erreicht.
Wir geben die Räder zurück und beenden eine herrliche Radsportwoche auf Mallorca.

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